Seelenbretter zum Fortbildungstag der Ehrenamtlichen

Aufgrund der Pandemie war der Fortbildungstag für unsere Ehrenamtlichen einer Terminverschiebung zum Opfer gefallen. Doch Ende September war es soweit.

Das Rückgrat unserer Arbeit sind die Menschen, die sich ehrenamtlich in der Hospizarbeit engagieren. Regelmäßige Fortbildungstage für diese Unterstützerinnen und Unterstützer sorgen für einen Austausch und bringen neue Erfahrungen in das Leben der Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Schwerkranke und sterbende Menschen zu begleiten. Aufgrund der aktuell noch immer geltenden Hygienebestimmungen konnte der Fortbildungstag nicht wie angedacht stattfinden, und musste verschoben werden. Ende September war es dann aber soweit und 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden den Weg in das Geistliche Zentrum Püttlingen.

Zu Gast war die Künstlerin Bali Tollak mit ihren Seelenbrettern. Die Künstlerin wurde inspiriert durch Totenbretter im Bayerischen Wald, die dort als Flurdenkmale von vergangenen Bestattungsriten und einer besonderen Art innig besinnlicher Totenehrung künden. Die Seelenbretter sind Wegbegleiter für den Betrachter, sollen ihn anregen zum Innehalten und Sinnieren, zum Stillwerden in unserer lauten und schnelllebigen Zeit. Sie vergegenwärtigen Jetztzeit und Vergangenheit und kündigen von der Vergänglichkeit und der Flüchtigkeit irdischen Seins. Die fast zwei Meter hohen und knapp dreißig Zentimeter breiten Holzbretter der Künstlerin sind beschriftet mit volkstümlichen Sprüchen oder mit Zitaten berühmter Schriftsteller und Philosophen. Kulturübergreifend ist zudem die farbenfrohe Symbolik auf den Brettern. Chinesische Symbole für Mensch und Berg sind da genauso zu finden wie nordafrikanische oder indianische Elemente. Eine Stele mit Leuchtturm verweist auf das Prinzip der Hoffnung, eine andere mit der Jakobsmuschel und archaischen Spiralformen auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela und die Ewigkeit.

Zum Fortbildungstag hatten die Ehrenamtlichen die Gelegenheit, mit der Unterstützung von Frau Tollak ihre eigenen Seelenbretter zu entwerfen und so nachhaltig etwas für sich und die Begleitungen mitzunehmen. Für alle Beteiligten war es eine schöne Erfahrung, die mit einem gemeinsamen Mittagessen mit Frau Tollak und ihrem Mann endete.